Werte und Wille im Wettkampf
Zwei Wochen vor dem alljährlichen »Pader Fighting Cup« fand am vergangenen Samstag, 27.10.2012, der Vorbereitungslehrgang zum Turnier statt. Dabei waren wie immer Newcomer, Interessierte und Profis willkommen.
Dem Aufruf gefolgt sind Sportler aus Unna, Eutin, Münster, Bielefeld, Wünnenberg, Ehrentrup und Paderborn. Schwerpunktthema, neben der Turniervorbereitung war »Werte & Wille im Wettkampf«.
Seit 2005 wird durch Markus Buthe für den Nordrhein Westfälischen Ju-Jutsu Verband der »Pader Fighting Cup« ausgerichtet, der anfangs allen Newcomern und Interessierten eine Plattform für Fighting und Duo bieten sollte. Die Anzahl der Meldungen zum Turnier stiegen von Jahr zu Jahr, so dass insbesondere in den letzten Jahren stets über Hundert Kämpfer aus einigen Bundesländern auf zwei Tatamis kämpften. Mittlerweile ist das Turnier für alle Kämpfer offen und mit Vorbereitungslehrgängen soll auch weiterhin dem Nachwuchs und alten Hasen geholfen werden.
Markus (2. Dan, Landesmeister und Westdeutscher Meister 2011) baute als Referent die Vermittlung von Werten und einem gewissen Willen mit ein. Trotz des wettkampftypischen Gegeneinanders vereinbarte Buthe mit allen Teilnehmern eine gewisse Etikette nach jeder Übung. Mittels aktivem »Skake Hands« oder »High Five« nach jeder Übung, sollte der Teamgeist gestärkt und Respekt, Fairness und Freundlichkeit intensiviert sowie zum Ausdruck gebracht werden. Diese Form des »respektvollen Miteinanders« ist in seinem Training die Regel.
Weiter ging Markus auf vermeidbare Fehler durch Unerfahrenheit und halbherzige Aufwärmung unmittelbar vor dem ersten Kampf am Turniertag ein. Ein wesentlicher Punkt dabei sei die an sich selbst gerichtete Disziplin, die durch praktische Wettkampfbeispiele gewollt viel mehr von ihm als »absoluten Willen« bezeichnet wurde.
Markus führte dafür ein konkretes Praxisbeispiel aus einem seiner Kämpfe von der Westdeutschen Meisterschaft (04.05.2007) in Erslensee an. Im Viertelfinale angekommen drehte er sich in Part 2 in den Seoi-Nage ein, den sein Gegner entgegen laufend unterbinden wollte. Hier wird im ersten Moment ein »No Way« klar, da in der verdrehten Position niemand mehr an einen erfolgreichen Wurf glaubt. Doch Markus glaubte an seinen Wurf und bezwang den Konter seines Gegners nur mit absolutem Willen und warf ihn mit Ippon-Wertung.
Im Lehrgang wurde dazu ein Wurfdrill zu Dritt eingebaut, bei dem der Werfer seinen Partner mit absolutem Willen werfen sollte, der aber von einem Dritten am Gürtel festgehalten wird.
Dabei ist es sogar möglich, beide geworfen zu bekommen. Doch zur Grundlage war allen Teilnehmern erst einmal geholfen, selbstbewusster und entschlossender seine Technik durchzuziehen, ohne, beim erstbesten Widerstand wieder aufzugeben. Hier hatte der Dritte nur die Aufgabe Widerstand ins Spiel zu bringen, der den Wurf lediglich deutlich erschwerten sollte, nicht verhndern.
Markus reflektierte nach gut genutzten vier Stunden, dass jeder einzelne Teilnehmer großartiges für seine eigene Entwicklung geleistet hat und den Lehrgang zu einem wahren Erfolg werden ließ.