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Verteidigung und Umgang mit dem Stock
Ein häufig vernachlässigtes Thema ist die Waffenabwehr, deswegen lud der TV 1875 Paderborn den immer gern gesehenen Referenten Ralf Kettler (5. Dan JJ) in die Paderstadt ein.
Durch den methodischen Aufbau des Lehrgangs gelang es Ralf sehr gut auch waffenunerfahrene Sportler an die Thematik heranzuführen. Er begann seinen Lehrgang mit einer kurzen Theorieeinheit, in der er jedem seine Möglichkeiten zur Verteidigung und die Gefahren, die durch eine Waffenbedrohung ausgehen, nahe legte.
Die Grundlage einer jeden Verteidigungshandlung bildet die Bewegungslehre, die folglich bei einem guten Grundlagentraining nicht fehlen darf. Ralf gelang es, dies spielerisch während des Aufwärmtrainings den Teilnehmern näher zu bringen.
Über einfache, aber dennoch effektive, Drillformen zeigte Ralf die ersten Schritte von einer kontrollierten Waffenabnahme bis hin zu einer gesicherten Situation. Auf diesen Grundformen baute er das weitere Training auf und lies verschiedenste Entwaffnungen und Folgetechniken mit einfließen.
Im zweiten Teil des Lehrgangs wurde der Fokus auf den Umgang mit dem Stock gelegt. Auch wenn man zu Beginn der Verteidigung nicht in Besitz eines Stocks ist, so gelangt man im Rahmen der Abwehrhandlung oft an einen. Dieser darf dann nicht stören, sondern kann von uns noch effektiv eingesetzt werden. Den möglichen Einsatz durften dann alle Teilnehmer durch verschiedene Hebel, Würgetechniken oder Würfe üben.
Da im Alltag eher längere Gegenstände als unsere üblichen 60 cm Trainingsstöcke vorkommen, zeigte der Referent im letzten Teil des Lehrgangs noch verschiedene Techniken gegen einen 120 cm Stock und nutzte diesen anschließend auch wieder als Hilfsmittel zur weiteren Verteidigung aus.
Vielen Dank an Ralf und seinen Partner Mark, die uns vier Stunden den Umgang mit dem Stock näher bringen konnten. Ihr seid gerne wieder herzlich willkommen.
Zwei neue Trainer
Mit Bastian Schmidt und André C. Beck haben gleich 2 Mitglieder des TV 1875 Paderborn erfolgreich die Trainerausbildung absolviert.
Die Grundsteine der Ausbildung wurden in der Sportschule Wedau in Duisburg gelegt. Zwei Wochen lang wurden die Anwärter auf die Trainer C - Lizenz, in Theorie und Praxis geschult. Fachwissen, wie in den Bereichen Anatomie, Motorik und Lehrmethodik, standen ebenso auf dem Lehrplan, wie Grundsätze zur Trainingsplanung und -gestaltung. In den täglichen Praxisphasen wurden die unterschiedlichsten Facetten des Ju-Jutsus, und mögliche daraus resultierende Trainingseinheiten, präsentiert.
Der Fokus der Ausbildung lag im Bereich Breitensport, jedoch wurden an einem der Ausbildungstage auch die Grundlagen des Wettkampfsystems besprochen. Mit Ralf Pollnow, dem Referent Leistungssport NRW, stand dafür ein Experte in Sachen Leistungssport zur Verfügung. Neben der allgemeinen Regelkunde, durften auch hier, auf der Matte, die beiden Wettkampfsysteme „DUO“ und „Fighting“ ausprobiert werden.
- Bastian Schmidt 7.v.l., André C. Beck 8.v.l., © NWJJV e.V.
Im Anschluss an diese zwei abwechslungsreichen Wochen, standen noch die theoretische und praktische Prüfung aus. Unter den kritischen Augen von Reinhard Ogrodnik (Vize-Präsident Breitensport und Mike Lange (Referent Lizenzwesen), fand diese am 24.11 in Eitorf statt. Sowohl Bastian, als auch André konnten die Prüfungen souverän bestehen und sind somit fortan in Besitz der Trainer-C Breitensport Lizenz im Ju-Jutsu.
Der 8. Pader Fighting Cup in der Domstadt
Letzten Samstag fanden sich 105 Kämpfer in der Paderstadt zum landesgrößten Tunier ein. Selbst aus den benachbarten Bundesländern Hessen und Thüringen waren, so wie in den letzten Jahren auch schon, zahlreiche Athleten am Start.
Vor dem Turnier ehrte der Vizepräsident Leistungssport Philipp Neuwirth den Verein im Namen des NWJJV für sein überragendes Engagement im Leistungssport über die letzten 8 Jahre mit einer Urkunde. Er freute sich, dass es Vereine gibt, die bereit sind so ein großes Turnier auszurichten und meinte, dass er auch gerne ein 9. und 10. Mal wieder nach Paderborn kommen wolle.
- Benedikt beim Eingang in einen Wurf
Für den Paderborner TV starteten Benedikt Lohmann (20) und Florian Reineke (25), die es in ihren jeweiligen Kampfklassen mit starken Gegnern zu tun bekamen.
Benedikt dominierte in seiner starken Klasse von Anfang an. Durch hartes Training und seine Erfahrung aus den letzten Turnieren schaffte er es in seinen Kämpfen die Gegner so zu kontrollieren, dass er mit einem vorzeitigen technischen Sieg (Full-Ippon) jeden Kampf für sich entscheiden konnte. Damit sicherte er sich den 1. Platz und somit Gold für den TV 1875.
Florian musste sich in der hochrangig besetzten Klasse um den Junioren-Weltmeister behaupten. Er kämpfte, trotz dessen, dass es sein erstes Turnier war, stark und konnte seine Gegner über die komplette Kampfzeit beschäftigen. Leider musste er sich durch seine noch fehlende Erfahrung den anderen Gegnern geschlagen geben. Florians Trainer war mit seiner Leistung trotzdem zufrieden und meinte, dass er nach einem weiteren Jahr Training mit mehr Erfahrung erfolgreicher kämpfen wird.
- © Klaus-Jürgen Sieberg
André Beck, der selber früher einmal Wettkämpfer war, wechselt nun die Seiten und stellte sich auf diesen Turnier der Kampfrichterprüfung. Neben einer theoretischen Überprüfung, bei der er sein Wissen bezüglich des Regelwerks zeigen musste, wurde er auch im Einsatz auf der Matte geprüft. Dort setzte er seine gute Regelkunde fort und leitete selbstbewusst und sicher die Kämpfe.
Der TV gratuliert allen Kämpfern für ihre starken Leistungen, sowie André zu seiner bestandenen Prüfung. Dank der freundlichen Unterstützung durch Helfer und Familien des TV1875 Paderborn wurde wieder ein sehr gelungenes Turnier ausgetragen.
Werte und Wille im Wettkampf
Zwei Wochen vor dem alljährlichen »Pader Fighting Cup« fand am vergangenen Samstag, 27.10.2012, der Vorbereitungslehrgang zum Turnier statt. Dabei waren wie immer Newcomer, Interessierte und Profis willkommen.
Dem Aufruf gefolgt sind Sportler aus Unna, Eutin, Münster, Bielefeld, Wünnenberg, Ehrentrup und Paderborn. Schwerpunktthema, neben der Turniervorbereitung war »Werte & Wille im Wettkampf«.
Seit 2005 wird durch Markus Buthe für den Nordrhein Westfälischen Ju-Jutsu Verband der »Pader Fighting Cup« ausgerichtet, der anfangs allen Newcomern und Interessierten eine Plattform für Fighting und Duo bieten sollte. Die Anzahl der Meldungen zum Turnier stiegen von Jahr zu Jahr, so dass insbesondere in den letzten Jahren stets über Hundert Kämpfer aus einigen Bundesländern auf zwei Tatamis kämpften. Mittlerweile ist das Turnier für alle Kämpfer offen und mit Vorbereitungslehrgängen soll auch weiterhin dem Nachwuchs und alten Hasen geholfen werden.
Markus (2. Dan, Landesmeister und Westdeutscher Meister 2011) baute als Referent die Vermittlung von Werten und einem gewissen Willen mit ein. Trotz des wettkampftypischen Gegeneinanders vereinbarte Buthe mit allen Teilnehmern eine gewisse Etikette nach jeder Übung. Mittels aktivem »Skake Hands« oder »High Five« nach jeder Übung, sollte der Teamgeist gestärkt und Respekt, Fairness und Freundlichkeit intensiviert sowie zum Ausdruck gebracht werden. Diese Form des »respektvollen Miteinanders« ist in seinem Training die Regel.
Weiter ging Markus auf vermeidbare Fehler durch Unerfahrenheit und halbherzige Aufwärmung unmittelbar vor dem ersten Kampf am Turniertag ein. Ein wesentlicher Punkt dabei sei die an sich selbst gerichtete Disziplin, die durch praktische Wettkampfbeispiele gewollt viel mehr von ihm als »absoluten Willen« bezeichnet wurde.
Markus führte dafür ein konkretes Praxisbeispiel aus einem seiner Kämpfe von der Westdeutschen Meisterschaft (04.05.2007) in Erslensee an. Im Viertelfinale angekommen drehte er sich in Part 2 in den Seoi-Nage ein, den sein Gegner entgegen laufend unterbinden wollte. Hier wird im ersten Moment ein »No Way« klar, da in der verdrehten Position niemand mehr an einen erfolgreichen Wurf glaubt. Doch Markus glaubte an seinen Wurf und bezwang den Konter seines Gegners nur mit absolutem Willen und warf ihn mit Ippon-Wertung.
Im Lehrgang wurde dazu ein Wurfdrill zu Dritt eingebaut, bei dem der Werfer seinen Partner mit absolutem Willen werfen sollte, der aber von einem Dritten am Gürtel festgehalten wird.
Dabei ist es sogar möglich, beide geworfen zu bekommen. Doch zur Grundlage war allen Teilnehmern erst einmal geholfen, selbstbewusster und entschlossender seine Technik durchzuziehen, ohne, beim erstbesten Widerstand wieder aufzugeben. Hier hatte der Dritte nur die Aufgabe Widerstand ins Spiel zu bringen, der den Wurf lediglich deutlich erschwerten sollte, nicht verhndern.
Markus reflektierte nach gut genutzten vier Stunden, dass jeder einzelne Teilnehmer großartiges für seine eigene Entwicklung geleistet hat und den Lehrgang zu einem wahren Erfolg werden ließ.